Sonntag, 21. Februar 2021

Der Teufel will Jesus auf die Probe stellen: wenn er doch Gottes Kind ist, dann wird ihm beim Sprung vom Dach des Tempels schon nichts passieren. Den Psalmenvers, den der Teufel zitiert, der ist einer der beliebtesten bei Eltern eines Täuflings. Aber auch bei Konfirmand:innen. Gott schickt seine Engel, dass sie dich behüten, auf allen deinen Wegen. Und du deinen Fuß nicht an einem Stein stößt (Ps91, 11-12).

Nicht nur, weil er so poetisch klingt. Nicht nur, weil dort Engel vorkommen, die uns helfen eine Ahnung von Gott zu bekommen. Nicht nur deshalb mögen wir diese Worte. Ich glaube, das Bild des Geborgenseins und Beschütztseins, das tröstet uns. Gerade als Erwachsene vermissen wir es manchmal, alle Verantwortung abgeben zu können. Beschützt zu werden. Ich glaube, wir verlassen uns nicht auf diesen Vers allein, auch wenn er uns stärkt.

Und ich glaube auch, das ist gut so. So wie Jesus nicht vom Dach hüpft, so würden auch wir bei klarem Verstand uns nicht in Gefahr begeben. Wir wissen, wir werden nicht vor allem Unheil bewahrt. Aber vielleicht hast du schon die Erfahrung gemacht, dass du dennoch nicht allein bist. Vielleicht konntest du Gottes Nähe nicht in der Situation spüren. Vielleicht erst im Nachhinein. Eventuell erst Jahre später. Oder vielleicht auch nie. Diesen Psalmenvers, der möge heute in dir wachsen. Dass du leicht durch diesen Tag gehen kannst. Abgeben kannst an den, der dich beschützt.