Vor den Stadtmauern Jeriochs saß ein blinder Mann. Er bettelte, kauerte in seine kaputten Kleidung auf dem Boden und bewegte sich selten. Nur wenn jemand vorbei kam horchte er auf. Er rief dann: „Hab erbarmen mit mir!“, während er seine Hand ausstreckte um vielleicht etwas Geld oder zu essen zu bekommen. Der Bettler hieß Bartimäus. Die meisten Menschen in Jericho kannten ihn schon. Denn er saß jeden Tag dort auf seinem Platz und wartete darauf, dass jemand ihm half. Aber die meisten gingen nur ihm vorbei. Eines Tages, es waren mehr Menschen als sonst auf den Straßen, lärmte es um ihn. Sie schrien. Riefen. waren aufgeregt. Bartimäus wusste nicht was vor sich ging. Er fragte die anderen was los sei. Die waren erstaunt. Wie konnte Bartimäus nicht wissen, dass Jesus in ihre Stadt käme? „Jesus? War das nicht der Mann, von dem die Stadt seit Tagen sprach? Vielleicht konnte Jesus ihm helfen? Ihn heilen? Wenn Jesus ihn nur nicht übersehen würde!“ Er musste auf sich aufmerksam machen. Er spürte, Jesus war nicht mehr fern. Die Menschen um ihn wurden immer aufgeregter. Er schrie. Er schrie so laut er konnte „Jesus“. „Jesus, du Sohn Davids, hab erbarmen mit mir!“ Immer und immer wieder. Die anderen Menschen waren genervt von ihm. Plötzlich sagte eine Stimme: „Ruft ihn zu mir!“. Bartimäus verstummte. Er spürte, wie alle auf ihn sahen. „Hab keine Angst“, riefen sie. „Steh auf und freu dich. Jesus ruft nach dir!“. Bartimäus war voller Leben. Sprang auf und tastete sich durch die Menge hin zu Jesus. Jesus fragte ihn: „Was willst du? Was kann ich für dich tun?“. „Ach Herr,“ sagte Bartimäus, „hilf mir, dass ich wieder sehen kann.“. “ Das werde ich“, antwortete Jesus, „Geh nur. Dein Glaube hat dir geholfen.“ Da gingen Bartimäus auf einmal die Augen auf. Was war die Welt schön! Er sah die Menschen. Er sah Jesus. Den Himmel. Da ließ Bartimäus alles stehen und liegen um mit Jesus mitzugehen.