“Jesus zieht in Jerusalem ein. Hosianna. Alle Leute fangen auf der Straße an zu schrei´n. Hosianna. Hosianna. Hosianna. In der Höh.” So geht einer meiner liebsten Lieder aus der Kindheit. Vielleicht kennst du es auch. So viele Jahre war der Palmsonntag wichtig für mich. Er war Freude. Jesus zieht ein. Wie ein König wird er empfangen. Die Luft in der Stadt ist für Tage zum schneiden scharf in dem Moment, in dem er durch das Stadttor auf seinem Esel einzieht. Für mich war das viele Jahre einfach pures Glück. Das große Fest wird gefeiert. Dann kommt auch noch Jesus. Und alle sind fröhlich. Ich stellte es mir wie ein tolles Gemeindefest vor, bei dem ich stundenlang nach einem schönen Gottesdienst mit meinen Freund:innen spielen durfte. Jahre später nun ist das Gefühl nicht mehr Freude. Ich kann mich nicht mehr fragen, ob ich auch gejubelt hätte am Wegesrand. Heute laufe ich hinter Jesus her. Bin seine Jüngerin. Habe genau zugehört. Alle meine Antennen stehen auf Gefahr. Ich spüre, es wird schrecklich. Ich lächle. Denn ich will den anderen keine Angst machen. Ich will ihm, meinem Freund Jesus, den Rücken stärken. Aber ich weiß was kommen wird. Gott sei Dank, ich bin nicht allein damit. Sag, wo wäre dein Platz in dieser Geschichte?