Ich weiß ja auch nicht…

Weißt du, was ich mich wirklich frage? Ob die Jünger überhaupt irgendetwas verstanden haben in all der Zeit mit Jesus. Ich meine, sie waren tagtäglich mit ihm zusammen. Sie waren ihm so nahe wie niemand sonst. Allein sie kannten sein Geheimnis. Aber immer wieder zeigen sie, dass sie nichts begriffen haben. Versuche zu heilen, wie nur Jesus es kann. Sind anderen gegenüber überheblich. Und nun das. Und ganz ehrlich, mich ärgert schon ihr Blick auf Diener. Wie eine Art Mensch zweiter Klasse- was wohl in der Zeit so gewesen ist. Aber wieder frage ich: haben sie denn nichts gelernt? Hat sich in ihnen nichts verändert? Oder waren sie Jesus einfach zu nahe? So nahe, dass sie nicht erkennen konnten? Das kann ja sein. Vielleicht brauchten auch die Jünger erst den Abstand und die Zeit für Rückblicke um zu begreifen, was sie gehört und gelernt hatten. Ja, wer dieser Jesus wirklich war. Denn dem Sohn Gottes so nahe sein zu dürfen, das ist unfassbar groß. So groß, dass Jesus sich selbst zum Diener macht. Für seine Freunde. Sich bückt. Ihre dreckigen Füße wäscht. Und sagt: ich muss das tun, damit ihr ganz zu mir gehört. Selbst die Füße Judas´ der ihn verraten wird. Jesus gibt einen Auftrag: sie sollen einander dienen, so wie er ihnen dient. Selbst wenn jemand Schuld auf sich lädt. Selbst wenn jemand nicht versteht wer er ist. Ja, selbst wenn jemand… Oder: erst recht. Keinen Unterschied sollen wir im Gebot der Nächstenliebe machen. Ja, das ist schwer. Ja, das gelingt mir kaum einen Tag. Es bleibt eine lebenslange Aufgabe Tag für Tag meinem Nächsten zu dienen. Zu lieben wie Jesus uns geliebt hat. Aber ich habe die Zeit immer wieder damit zu beginnen. Und noch mehr Gelegenheiten.