Jesus und Marta (Johannes 12,1-11)

Sie feierten. Lazarus lebte. Und Jesus war zu Gast. So wie früher feierten sie alle zusammen. Sie saßen zusammen am Tisch. Nur der Platz von Maria, der war frei. Die Tür ging auf und sie kam herein. In den Händen hielt sie ein Gefäß mit duftender Salbe. Die anderen sahen sie erstaunt an. Warum sah Maria Jesus so traurig an? Warum setzte sie sich nicht zu ihnen an den Tisch? Fröhlich wie die anderen?

Maria ging direkt auf Jesus zu. Sie sah ihn an. Und kniete sich vor ihm nieder. Sie salbte seine Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Es duftete herrlich im ganzen Raum. Die Jünger aber waren empört. Sie flüsterten miteinander, die Salbe sei viel zu kostbar für Jesus. Denn nur Tote würden damit eingerieben werden. Judas, einer der Jünger, schimpfte laut los: „Wozu verschwendest du die kostbare Salbe? Warum hast du sie nicht lieber verkauft und das Geld den Armen gegeben?“ Jesus aber sprach: „Lasst sie in Ruhe. Maria weiß genau was sie tut. Sie hat daran gedacht, dass ich bald sterben werde. Arme werdet ihr immer bei euch haben. Mich aber bald nicht mehr.“ Beschämt schwiegen die Jünger.