„Ich verrate dir mal was- du darfst es aber niemandem weitererzählen!“- ich will ganz ehrlich sein. Nichts lädt mich mehr dazu ein etwas weiterzuerzählen als der Satz: „Du darfst es aber niemandem weitererzählen!“. Jesus lässt die Bombe platzen. Er wird sterben. Und verlangt von seinen Jüngern mit niemand anderem außerhalb des Kreises darüber zu sprechen. Ja, wir könnten nun sagen, das sei doch machbar. Sie wären eine große Gruppe. Sie hätten ja sich und könnten miteinander reden. Außenstehende könnten die Situation eh nicht hundertprozentig nachvollziehen. Aber so läuft das nicht mit der Art von Geheimnissen, die schwer belasten. Die uns zu erdrücken drohen, weil sie unser Herz schwer machen. Uns Angst machen, vielleicht in Panik versetzen. Nein, so läuft das nicht. Wir brauchen manchmal auch den Blick von Außen auf die Sache. Einen objektiven Blick. Ohne Emotionen. Damit wir uns mit dem, was das Geheimnis mit uns macht nicht verrennen. Und dennoch ist dieses Geheimnis so groß von Bedeutung, das Schweigen angebracht ist. Ob sie nun wollen oder nicht. Bist du gut im Geheimnisse hüten? Ich werde mit dem Alter besser darin. Ich kann Worte in meinem Herzen behalten. Manchmal fällt es mir nicht leicht. Ich würde dann gern mit jemanden darüber reden, um die Dinge besser einordnen zu können. Oder Last abzuwerfen. Ja, es kommt auch vor, dass ich so arrogant bin und denke, so etwas Wichtiges sei es nun auch nicht, dass ich es nicht weitererzählen dürfe. Das ist Falsch von mir und ich lerne es gerade. Nun: bist du eine gute Geheimnisträgerin? Ein guter Geheimnisträger? Was ist dir wichtig dabei?