Haben wir nicht gestern noch darüber nachgedacht, dass es eher ein Kamel durch en Nadelöhr schafft, als ein Reicher in den Himmel? Wie schwer es ist allen Besitz abzugeben? Haben uns vielleicht heimlich darauf ausgeruht, dass Gott es schon für uns machen wird? Das in den Himmel kommen? Und dann heute das: Zachäus kommt nicht nur in den Himmel. Nein, der Himmel kommt direkt zu ihm. Klar, darüber könnte man sich aufregen. Mir fallen auf Anhieb gleich ein paar Zeitgenossen ein, die sich mit Zachäus vergleichen lassen. Stelle ich mir vor, Gott käme ausgerechnet in ihr Haus, würde sich da nicht auch Neid in mir regen? Bestimmt etwas. Und andererseits denke ich, das ist doch toll! Das gibt mir doch auch nochmal Sicherheit. Wenn Gott selbst zu den größten Gaunern, Despoten, Menschen ausbeutenden Leuten geht, dann wird er sich bei mir, die (hoffentlich) nicht halb so viel auf dem Kerbholz hat, auch Blicken lassen. Wie auch immer. Vor allem aber lebe ich in dieser einen Gewissheit: Der Himmel Gottes ist so groß. Die Tafel Gottes, an der wir alle miteinander ein Fest feiern werden so reich gedeckt, es ist mehr als genug von allem für alle da! Und stell dir mal vor wie interessant das wird mit Zachäus darüber sprechen zu können. Ich will ihn fragen: Zachäus, was hatte sich für dich verändert? Was genau war es, das dich zu einem anderen Menschen werden lassen? Ein Wort? Ein Blick? Ein Lächeln?