Tagesimpuls, Mittwoch den 17.03.2021

Wo anfangen in dieser Geschichte, die gefüllt ist mit Bildern und Fragen. Vielleicht mit der Wolke, aus der eine Stimme kommt. Ja, nicht nur eine Stimme, nein, die Stimme Gottes. Die Wolke zeigt uns die Unbegreiflichkeit Gottes. Egal was wir tun würden, wir können Gott nicht begreifen. Nur Stückweise erkennen. Eine Wolke kann man nicht anfassen. Als ich ein Kind war und Urlaub im Gebirge machte, da faszinierten mich tief hängende Wolken auf den Bergen. Aber ich war dann jedesmal enttäuscht, wenn ich in so eine Wolke hinein wanderte oder hineinfuhr: Die Wolke war dann plötzlich weg, und stattdessen herrschte Nebel. Erst später verstand ich den Zusammenhang, und noch später lernte ich das griechische Wort für Wolke (es heißt „nefelä“, das Urwort von „Nebel“). Dieses Wort finden wir auch im Himmelfahrts-Evangelium, denn so wird die Wolke bezeichnet, die Jesus vor den Augen der Jünger verhüllte. Die Wolke zeigt: Gottes wahres Wesen liegt im Nebel und ist un­begreiflich wie eine Wolke. Und doch: etwas neidisch bin ich schon, dass Gott den Jüngern so nahekommt. Sogar mit ihnen spricht. Ja, ich weiß, es ist eine Wolke aber dennoch, kommt Gott mir auch so nahe? Spricht Gott zu mir? Wie oft wünschte ich mir das. Dann gern mit klaren Anweisungen: Tue dies, lass das, dann wird es schon werden. Aber so ist es nicht. So leicht macht Gott es uns nicht. Ich denke, Gott zeigt sich uns. Aber wir haben oft kein Auge dafür und erkennen ihn nicht. Mit unserem erwachsenen Blick auf die Welt. Unserem gestressten Inneren. Und ich denke, Gott spricht zu uns. Wir hören nur nicht zu. Weil wir wirklich laut sind und das Zuhören verlernt haben. Ja, ich wünschte mir so etwas nebulös offensichtliches wie eine Wolke in meinem Leben. Da ich die aber nicht bekommen werde, will ich heute auf die Suche nach der Offenbarung Gottes in meinem Alltag gehen. Wer weiß, wie er mir begegnet.