Tagesimpuls, Mittwoch den 24.03.2021

Blicke. Sie sind so wichtig. Mal sind sie mir zu viel. Mal sehne ich mich nach ihnen. Ich selbst hoffe, einen guten Blick auf unsere Welt und ihr Geschöpfe zu haben. Sehe ich tief genug? Nehme ich wahr? Werde ich wahrgenommen? Ja, Blicke bedeuten mir viel. Vielleicht, weil viele Jahre meines Lebens kein Blick für mich übrig war. Weder von mir selbst auf mich, noch von anderen. Und ich vermute, deshalb hatte ich auch lange nur Blicke für andere. Vielleicht kennst du das alles von dir selbst? Wie ist es mit dir und den Blicken? In letzter Zeit gibt es einen Menschen in meinem Leben, der sieht mich an. Ganz lange sieht er mich einfach an. Ich kann seinem Blick kaum standhalten. Was, wenn dieser Mensch mich erkennt? Meine Unsicherheit? Meine Ängste? All das, was ich doch zu verbergen versuche? Bartimäus hat keinen Blick für andere. Die anderen haben keinen Blick für ihn. Seine Augen können nicht sehen. Aber auch die anderen sind blind. Blind für die, die sie brauchen. Blind für den Mann am Boden. Und ehrlich gefragt: in meinem Alltagsstress, wie viel habe ich da für die stummen und hilfsbedürftigen Menschen übrig? Kann ich den Menschen in Jericho einen Vorwurf machen? Wäre ich nicht eine von ihnen gewesen? Jesus sieht Bartimäus. Er schenkt ihm seinen Blick. Diesen einen, alldurchdringenden. Der alles sieht, bis in die Tiefe unseres Herzens. Und nicht verurteilt. Sondern nur danach fragt, ob wir glauben. Ob Gott in diesem Herzen eine Rolle spielt. Und uns dann gibt, was wir brauchen. Doch, oh, in letzter Zeit, könnte ich da nicht etwas mehr genau darauf vertrauen? Damit Jesus sagen kann: Dein Glaube hat dir geholfen. Verzweifle nicht. Vertraue!