Tagesimpuls, Sonntag, den 07.03.2021

Ich will ganz ehrlich sein. Ich hab die Nase voll vom Teilen. Vom teilen meiner Zeit. Meiner Energie. Ja, auch davon, etwas von meiner Schokolade abzugeben. Ich möchte gern mal nur etwas für mich haben. Aber als erwachsener Mensch ist das gar nicht so einfach, oder? Gibt es etwas, das nur dir gehört? Du nur für dich hast? Und unter Corona-Bedingungen, konntest du es halten? Die Jünger mussten teilen. Ihre Freizeit. Jesus. Ihre paar Brote und Fische. Ich glaube, sie werden es zu Beginn nicht gern getan haben. Vielleicht auch mit einem leisen oder lauterem Grummeln (je nach Charakter). Aber sie haben es getan. Weil es ihre Aufgabe war. Und dann, wie es so ist während des Teilens, wird sich ihre Stimmung gehoben haben. Weil die Freude, das ehrliche Lachen anderer ansteckend ist. Weil sie mit Fremden ins Gespräch kamen. Gelacht haben. Die Kinder gesehen haben, wie sie unbeschwert gespielt haben. Ja, auch der mürrischste Jünger wird Freude gespürt haben. Wie hätte ich ihnen diese Auszeit gegönnt. Nachfolge Jesu ist anstrengend. Nachfolge bedeutet auch sich selbst zurück zu nehmen für die Bedürfnisse andere. Allzu menschlich, dass wir das nicht immer können oder wollen. Ich glaube, es darf sein. Niemand von uns muss allein die Welt retten. Nicht die Große. Aber auch nicht die Kleine im persönlichen Umfeld. Wir sind Viele. Und wenn nur die teilen, die dazu gerade in der Lage sind, dann ist das ok. In der Zeit können sich die anderen ausruhen. So wird es ein Geben und ein Nehmen. Mit Gott, der uns stärkt. Aber nun zu wichtigen Fragen: Was wünscht du dir? Wie kannst du etwas nur für dich bekommen? Was braucht es dafür? Wirst du dich trauen es dir zu nehmen?