Wie geht das? Buße tun? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Natürlich, ich weiß, wie man sich entschuldigt. Ich hab auch schon Dinge getan, um etwas wieder gut zu machen. Ob das immer so richtig war, dessen bin ich mir nicht sicher. Ziemlich sicher war es keine Buße tun. Denn vor Menschen können wir sie gar nicht tun. Falls Buße in unserem Leben überhaupt eine Rolle spielen sollte.
Buße ist keine Bestrafung! Buße heißt Umkehr. Wenn du eine Sünde begangen hast- dich also von Gott abgewendet hast. So, wie wir es gestern gelesen haben. Und dich dann wieder Gott hinwendest, das ist Buße tun. In der Taufe hast du schon getan. Einmalig. Du bist ein neuer Mensch geworden. Alles Alte wurde von dir genommen. Du gehörst zu Gott. Und damit stehst du unter seinem liebevollen und gnädigen Blick. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Oder Angst vor Strafe. Nicht mit Gott an deiner Seite.
Wenn also Buße tun schlicht bedeutet, dass ich umkehren kann, dann ist Buße plötzlich für mich etwas wunderbares. Ich meine, wie toll ist es, dass wir bei Gott ständig und immer wieder die Chance haben umzukehren. Wenn wir Jahrelang verschollen waren und nicht glauben konnten. Oder in tiefsten Zweifeln steckten. Ja, auch wenn wir wirklich gesündigt haben. Und was für eine Freiheit schenkt uns die Buße dann für unseren Alltag? Denn denk doch mal, wenn wir sogar bei Gott umkehren können, dann doch erst recht im Leben hier auf der Welt und ihren Menschen! Wie oft hab ich mich schon verrannt. In einer Meinung, bei der ich in Gedanken an sie die Hand an die Stirn hauen könnte. Oder war so stur, dass ich nicht verzeihen konnte. Ach, mir fallen so einige Situationen ein, in denen ich mich verrannt habe. Dir auch? Und mir fallen so einige Situationen ein, in denen ich über mein Ego oder meinen Schatten gesprungen bin und umgekehrt bin.
Manchmal hab ich es allein geschafft. Manchmal musste mich jemand an die Hand nehmen. Immer hatte ich Gott an meiner Seite. Bei meinen ganzen Umkehrungen. So auch du.