Es war der Tag, an dem sie von Maria Magdalena hörten, Jesus sei auferstanden. Sie hielten es für Geschwätz. Sie mussten raus aus der Stadt. Fort aus Jerusalem, wo sie Jesus begraben hatten. Zwei von ihnen gingen noch am selben Tag los. Sie wollten in ein Dorf namens Emmaus. Sie redeten miteinander. Erzählten von Jesus. Sprachen über das Erlebte. Und es geschah, als sie so miteinander redeten, da nahte sich Jesus und ging mit ihnen. Die beiden Jünger aber erkannten ihn nicht. Er war für sie ein Fremder, den sie zunächst nicht einmal bemerkten. So sehr waren sie in ihr Gespräch vertieft. Doch der Fremde sprach sie an: „Von wem redet ihr? Warum seid ihr so traurig?“. Die beiden Männer blieben stehen und sahen ihn verdutzt an. Konnte es sein, dass dieser Mann nicht wusste, was in Jerusalem geschehen war? Dass Jesus, ihr Lehrer, Freund, Hoffnungsträger getötet worden war?
„Was ist passiert?“, fragte der Fremde sie. Die Jünger begannen zu erzählen. Von der Verurteilung und der Kreuzigung. Jesus Tod und der Hoffnung, die nun zunichte gemacht sei. Das alles sei erst drei Tage her, die Wunden noch frisch. Sie erzählten auch von den Frauen, die am Morgen noch am Grab waren und es leer auffanden. Die Frauen sprachen von einer Erscheinung von Engeln, die sagen, Jesus würde leben. Natürlich waren einige Jünger danach auch am Grab. Es war leer, wie die Frauen gesagt hatten, aber eine Erscheinung sahen sie nicht.
Da sprach Jesus zu ihnen: „Oh ihr! Warum könnt ihr denn nicht glauben, was die Propheten vorausgesagt haben? Musste es nicht genauso geschehen? Wenn Jesus der Retter ist, musste er dann nicht leiden, sterben und wieder auferstehen?“ Und dann erklärte Jesus den Jüngern, was in den Schriften steht.
Als sie fast beim Dorf angekommen waren, die Sonne ging fast unter, wollte der Fremde Abschied nehmen. Die Jünger hatten ihn noch immer nicht erkannt. „Wer konnte dieser Fremde nur sein, der auf diese Art und Weise die Schrift auslegte?“ Deshalb drängten sie ihn, noch zu bleiben. „Bleibe bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt!“
Der Fremde blieb und gemeinsam gingen sie in ein Haus um zu Abend zu essen. Der Fremde nahm das Brot. Dankte und brachs. Und gab´s ihnen. Und da! Ja da erkannten sie ihn! Aber Jesus verschwand. Und sie sprachen untereinander: „Brannte nicht unser Herz, als er mit uns redete auf dem Weg hierher und uns die Schrift erklärte?“
Sie mussten es den anderen erzählen! Sie standen gleich auf und gingen zurück nach Jerusalem. Dort liefen sie zu dem Haus, in dem die anderen Jünger und Jüngerinnen versammelt waren und riefen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden! Dann erzählten sie den anderen aufgeregt, was auf dem Weg geschehen war und wie lange sie Jesus nicht erkannt hatten.