Susanna war klug und schön. Und sie hatten einen festen Glauben an Gott. Sie hatte schon als Kind gelernt, die Gebote Gottes zu halten. Susanna war mit einem reichen Mann verheiratet. Die beiden lebten in einem großen Haus. Es ging ihnen gut. In ihr Haus kamen jeden Tag 2 Richter, die mit ihrem Mann befreundet waren. Sie hielten dort Gericht, so dass viele fremde Menschen in das Haus kamen. Wenn sie weg waren, ging Susanna in ihrem Garten spazieren. Die beiden Richter sahen ihr dabei jeden Tag zu und verliebten sich in sie. Beide wollten sie Susanna besitzen. Sie waren so von diesem Verlangen besessen, dass sie ihre Arbeit vernachlässigten. An einem Sommertag versteckten sie sich im Garten und warteten auf Susanna.
Als Susann an ihnen vorbeiging, kamen sie aus ihrem Versteck und sagten: “Wir begehren dich. Schlaf mit uns. Wenn du dich weigerst, erzählen wir allen, dass du deinen Mann mit einem anderen betrogen hast!”
Susanna erschrak. Wie konnten sie so etwas tun? Nein, sie würde sich nicht freiwillig diesen Männern hingeben. Susanna vertraute auf Gott. Sie hoffte, er würde ihr helfen, auch wenn alles gegen sie sprach. Und so fing sie an zu schreien. Sie schrie so laut sie konnte. Ihr Schrei drang bis ins Haus und alle die es hörten, kamen herbeigeeilt.
Sofort begannen die Richter zu erzählen, sie hätten Susanna mit einem anderen Mann erwischt. Die anderen glaubten ihnen, denn wenn 2 Männer dies sagen, dann musste es wahr sein.
Weil Ehebruch ein Verbrechen war, klagten die beiden Richter Susanna an und stellten sie vor Gericht. Susanna stand dort und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Dabei betete sie verzweifelt, während die Männer erzählten, sie hätten den Fremden zwar gesehen, aber nicht greifen können. Und dass Susanna den Namen verheimlichen würde. Beide Männer waren gleichzeitig Ankläger, Zeugen und Richter! Sie verurteilten Susanna zu Tode.
Susanna aber schrie mit lauter Stimme: “Gott, der du alle Heimlichkeiten kennst, und alle Dinge weißt, bevor sie geschehen, du weißt, dass diese beiden Männer mich zu unrecht beschuldigen. Und nun siehe, ich muss sterben, obwohl ich nicht getan habe, was die beide so bösartig gegen mich zusammengelogen haben.”
Unter den Zuschauern war auch Daniel. Er war tief berührt vom Anblick Susannas. Und er rief: “Ich erhebe Einspruch” Wie könnt ihr ohne Prüfung und Zeugen diese Frau zu Tode verurteilen? Wer weiß denn, ob die beiden Richter die Wahrheit gesagt haben?” Und dann klagte er die beiden Männer vor dem verwunderten Volk an, schon öfter ihr Amt missbraucht zu haben. Unschuldige bestraft zu haben. Diesmal aber sollten sie nicht damit durchkommen und ihre Strafe erhalten. Daniel schlug vor, die beiden Richter getrennt voneinander zu befragen. Wo sie Susanna denn mit dem Fremden gesehen hätten? Unter der Eiche, meine der eine. Unter der Linde, der andere.
Die Menschen waren tief betroffen. Sie hatten den Richtern geglaubt ohne sie zu hinterfragen. Susannas Mann aber dankte Gott und lobte ihn. Er war erleichtert, dass Susannas Unschuld bewiesen war.