Der Text der Woche
- Der Tod ist überwunden (Offenbarung an Johannes 1,18)
Christus spricht:
Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Gedanken für die Woche
- So viele Fragen…
Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. So spricht Christus.
Ich ahne, eine leise klitzekleine Ahnung davon zu haben, was er damit meint. Aber sicher bin ich mir nicht. Wie auch. Wie soll ich Mensch denn begreifen, was die Ewigkeit ist?! Wie der Tod ist? Oder was die Hölle? Unmöglich! Viel zu groß sind diese Begriffe, als das wir Antworten hätten um sie füllen zu können.
Einzig, dass Jesus die Schlüssel des Todes und der Hölle hat, das ist eine Vorstellung, die ich gut annehmen kann. Vielleicht, weil Schlüssel etwas aus unserer Welt sind. Vielleicht weil ich weiß, wie ich oft ich meine Schlüssel verlege und froh bin, wenn sie irgendwann, irgendwo zufällig wieder auftauchen. Und ich daran glauben darf, dass Jesus nicht so ein Schlüsselverschussler ist wie ich. Ich stell mir vor, wie er da sitzt, zur Rechten Gottes und diese Schlüssel festhält. Das klingt jetzt vielleicht lustig. Lustig machen möchte ich mich darüber nicht. Im Gegenteil. Für mich ist das ein beruhigendes Bild. Wenn Jesus, der sich nicht verführen oder ablenken lässt, diese wichtigen Schlüssel hält, was soll denn passieren?
Denn ich gehe stark davon aus, dass er zum Herrn der Türen zum Tod und zur Hölle mit seiner Auferstehung geworden ist. Verschlossen hat er sie nicht. Denn wir sterben ja und gehen in den Tod. Aber er öffnet die Tür zum ewigen Leben und lädt uns dahin ein. Von einer Ewigkeit zur anderen gehen wir durch diese eine Tür.
Mit der Hölle verhält es sich für mich etwas anders. Ich scheue mich ehrlich gesagt davor anderen Menschen zu sagen, dass es die Hölle gibt. Noch weniger gern sage ich, dass in einer der wichtigsten Schriften der evangelischen Kirchen, dem Augsburger Bekenntnis, steht:
Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tag kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und zur ewigen Strafe verdammen wird.
Deshalb werden die verworfen, die lehren, dass die Teufel und die verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.Über Himmel und Hölle entscheiden also Glaube bzw. Unglaube. Und DAS will ja nun wirklich niemand. Ich liebe einige Menschen, die glauben nicht. Die Hölle will ich für sie nicht. Und ich will auch niemandem diese Botschaft überbringen müssen. Erst recht nicht wenn ich davon ausgehe, dass Glaube keine Entscheidung ist, die wir treffen dürfen, sondern das ein Geschenk von Gott an uns ist. Das wäre doch maximal unfair. Und ehrlich gesagt, daran, dass Gott es zulässt, dass Menschen in die Hölle kommen, kann ich nicht recht glauben.
Für mich ist Gott ein Gott der unendlichen Güte und Barmherzigkeit. Die unser Verstehen übersteigt, und über die wir auch nicht verfügen können. Aber am Ende, da wird alles versöhnt werden. Wir werden versöhnt und Gott versöhnt sich mit uns. Eine Hölle, auch wenn es sie geben mag, wird unnütz. Ist Jesus nicht dafür gestorben? Für die Vergebung der Sünden? Natürlich, meine Überlegungen können komplett falsch sein: Aber nicht glauben zu können, das ist Sünde, wenn ich mich dagegen entscheide. Aber wird nicht auch das am Ende verziehen?
Heute ist Ostern. Wir feiern Auferstehung und ewiges Leben. Aus Altem wird Neues. Ich glaube, das gilt allen Menschen.
7 Wochen haben wir Jesus und seine Jünger begleitet. Wie er die ersten Jünger an Land zog, bis zum Kreuz und darüber hinaus. Für mich ist Jesus in diesen Wochen noch einmal ein anderer geworden. Nahbarer. Die Jünger haben mich oft aufgeregt. Wahrscheinlich, weil ich mich in ihnen wiedergefunden habe. Das war natürlich blöd.
Hat sich Jesus für dich verändert? Wem hast du dich in der Zeit nahe gefühlt? Gab es da eine Figur? Wen nimmst du mit in die kommende Zeit? Als Stärkung oder Erinnerung an die Kraft und Werke Jesu?
Ich bin dankbar, dass ihr die Andachten gefeiert habt und meine Impulse euch begleiten durften. Und freue mich, dass wir ab Mittwoch, den 14. April hier weiter feiern werden. Dann geht es nach Emmaus und in den Himmel. Wir werden von Zweiflern lesen und über Menschen, die wirr reden.
Liebste Grüße, Phine