Fassbare Beweise

Ob sie sich in dem Moment, in dem Jesus das Brot nahm, dankte und es brach die Hand an die Stirn gehauen haben? Wie lange hat es wohl gedauert, bis das was sie sahen vom Gehirn verarbeitet wurde? Sekunden? Millisekunden? Und wie lange hat es dann wohl gedauert, bis es in ihrem Herzen ankam? Das hat wohl gedauert. Denn so schön die Erkenntnis auch gewesen sein mag, ein kleiner Schock war es sicher trotzdem. Wie schnell sie wohl nach Jerusalem zurück gerannt sind? Und ob sie währenddessen ein Mal darüber nachgedacht haben, dass sie sich bei den Frauen entschuldigen könnten? Zumindest dafür, dass sie sie nicht ernstgenommen haben?!

Wie auch immer, kennst du das nicht auch von dir? Dass du fassbare Beweise brauchst, um glauben können, dass etwas unglaubliches stimmt? Was schon witzig ist, wenn immer wieder gesagt wird, Gott wäre ja nicht sichtbar oder nicht beweisbar. Dem kann ich nicht zustimmen. Gott ist überall sichtbar. Dennoch kann ich gut nachvollziehen, dass die Jünger erst durch seine einzigartige Handlung den Auferstandenen erkannten. Durch das Brot teilen, Liebe geht durch den Magen. Ja, da ist er plötzlich, ihr Freund. Und ja, da ist Jesus, jedes mal wenn wir gemeinsam Abendmahl feiern. Mitten unter uns. Und ich werde daran erinnert: auch wenn ich Jesus in meinem Alltag nicht sehe oder Gott in meinem Leid oft nicht spüre, ich bin nicht allein. Die Liebe ist mitten unter uns! Versuch nur Augen und Herz zu öffnen. Dann spürst du es.