Keinen Bissen würde ich herunterbekommen, nach dieser Nachricht. Mein Magen würde rebellieren. Aller Hunger würde verschwinden. So wie es immer geschieht, wenn ich etwas Schreckliches erfahre oder erlebe. Dann ist es, als hätte ich Steine im Magen. Ist es vielleicht eine Zumutung? Und darf die nicht auch sein? Dass Jesus seinen Jüngern offenbart, einer von ihnen würde ihn verraten und er müsse daraufhin sterben ? Und dann essen sie gemeinsam? Ist das nicht eine Zumutung? Für mich wäre es das, glaube ich. Wie froh bin ich, dass ich Abendmahl feiern kann und weiß, Jesus wird den Tod besiegen. So kann ich das Geschenk, dass er uns macht in diesem Fest leichter annehmen. Mich freuen über die Worte, die mir zugesprochen werden. Deshalb bin ich nicht weniger demütig über das, was Jesus für uns getan hat: sich selbst geben. Im Gegenteil, mit großer Demut und Dankbarkeit kann ich annehmen. Hinhören und schmecken.
Ein Jahr lang habe ich kein Abendmahl gefeiert. Wie es wohl werden wird? Ich will es genießen und zelebrieren. Das Brot langsam in meinem Mund zerkauen. Schmecken. Den Saft reichlich trinken. Etwas von meinen Lippen lecken. Schmecken. Mein Mund soll voll sein. Mit Leib und Blut für mich gegeben. Dass ich ihn, Jesus, nicht vergesse. Und auch nicht sein Opfer für mich. Mein Mund soll voll sein. Mit Lobgesang und Worten der Liebe und des Friedens für Andere. So wie er sie gesprochen hat. Und wie stellst du es dir vor?
Gleich feiert ihr Abendmahl, wenn ihr mögt. So wie Jesus es am Abend vor seinem Tod mit seinen Freunden gemacht hat. Es geht darum: niemand soll allein unterwegs sein. Wir können uns darauf verlassen, dass es Hände gibt, die uns auffangen. Dass es eine Gemeinschaft gibt, in der es immer Hände geben wird, die uns tragen. Wenn wir schwach oder verwundet sind. Die uns tragen, wenn wir voller Zweifel und Mutlosigkeit sind. Es kann wieder gut werden, das hast du sicherlich nicht nur einmal in deinem Leben erfahren. Es wird wieder gut! Auch wenn wir es in dunklen Zeiten trotz aller Erfahrung nicht glauben können. Es wird wieder gut. So wie es auch zwischen Jesus und den Jüngern gut geworden ist, obwohl sie ihn im Stich gelassen haben an diesem Abend. Weißt du wieso? Weil Gott mit seinem einzigartig liebevollen Blick uns versöhnt. Mit uns selbst und mit anderen. Sein Blick auf uns kann Frieden in uns schenken.