Vom Bund Gottes und den 50 Tagen

In ein paar Tagen feiern wir Pfingsten. Ein Fest, dass den meisten Menschen nichts sagt. So ähnlich wie Himmelfahrt. Was feiern wir da nochmal? Aber bevor wir vom Pfingsterlebnis der Jünger:innen Jesu hören und auch selbst Pfingsten feiern, lasst uns doch von vorn beginnen. Davon, warum viele viele Menschen in Jerusalem waren, als der Heilige Geist auf die Erde kam.

Pfingsten, allein der Name des Feiertages ist mysteriös. Der Begriff kommt aus dem griechischen Wort „pentekoste“ und heißt nichts anderes als „der Fünfzigste“.

Wir feiern das Fest 50 Tage nach Ostern- nach der Auferstehung Jesu. Damals waren ausgerechnet zu dieser Zeit viele Menschen aus allen Ländern in Jerusalem, weil sie im Tempel natürlich nicht Pfingsten, sondern etwas ganz anderes feiern wollten. Nämlich den Bund Gottes mit seinem Volk. Dem Volk Israel.

Gott hatte schon oft seinen Bund mit den Menschen geschlossen. Nach der Sinflut hat er als Zeichen einen Regenbogen geschickt. Später hat er Abraham, Esau und Jacob gesegnet und ihnen Großes versprochen.

Aber was nun gefeiert wurde, das war Gottes erneutes Versprechen, sein Volk zu segnen und zu beschenken. Auf dem Berg Sinai verzieh er Mose und dem Volk, das das goldene Kalb angebetet hatte dieses Vergehen. Gott gab Mose ein Versprechen. Das Volk sollte endlich Land bekommen.

Bis heute, das wissen wir, ist es für Juden und Jüdinnen schwer Land zu haben. Israel ist ein vergleichsweise junger Staat. Gerade jetzt denken wir an alle Menschen im Nahen Osten und beten für Frieden.

Auf dem Berg Sinai gibt Gott Mose die 10 Gebote. Erneut werden sie aufgeschrieben. Gott schloss einen Bund mit seinem Volk. Sein Bund ist eine Zusage. Das Halten der Menschen bedeutet, dass sie sich an die 10 Gebote halten. Aber auch wenn das Volk dies tut, dürfen sie Gottes Versprechen nicht einklagen.

Du und ich, wir wissen, dass die Generationen vor uns sich nicht immer an alle Gebote gehalten haben und wir ebenso wenig. Wir wissen, dass die Generationen nach Mose in der Wüste sich falsch verhalten haben, gesündigt haben. Deshalb hat Gott einen neuen Bund geschlossen und seinen Sohn auf diese Erde geschickt.

Weißt du, die biblischen Geschichten machen mir Mut. Sie zeigen, dass Gott immer und immer wieder die Zusage macht, bei uns Menschen zu sein. Ja, besonders im Alten Testament ist er auch zornig. Strafend. Aber erneuert sein Versprechen und am Ende, mit der Geburt Jesu, seinem Tod und der Auferstehung, da ist es ein für alle Mal: Gott straft nicht mehr. Gott zieht seinen Bund nicht mehr zurück. Darauf vertraue ich. Und du vielleicht auch.